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Die Gedenktafel für den ehemaligen lutherischen Betsaal


Autor und Foto: Hartmut Geißler


Über dem ehemaligen Eingang in den lutherischen Betsaal (auch Dammstraße 2), neben der Gaststätte "Zur Pfalz", ist eine Sandsteintafel in die Wand eingelassen, auf der in etwas holprigem Latein an das lutherische Gotteshaus erinnert wird, das 1753 von den sechs einheimischen lutherischen Familien an dieser Stelle errichtet wurde, weil es wiederholt Streitigkeiten mit der reformierten Gemeinde gegeben hatte (Saalwächter, BIG 13, S. 96). Die lutherische Konfession war bei der Aufteilung des Kirchenvermögens von 1705 nämlich leer ausgegangen.

Schon nach dem Hochwasser von 1784 war das Gebäude stark instandsetzungsbedürftig und wurde nach der hessischen Kirchenunion von 1822 nicht mehr für kirchliche Zwecke gebraucht, so dass es 1828 Nikolaus Schaurer für 326 Gulden erwerben konnte.

Die Tafel war bis 2020 auf der Rückseite des Hauses im Hof angebracht und wurde bei der Renovierung auf die Rheinseite versetzt.


Abschrift:

AN[N]O MDCCLIII
H[aec] AEDES CRATIA DEI IN
PIOS VSVS EVANGELICO LVTHE=
RANORVM EX AERE PIORVM EXSTP [?]
RVCTAE REGNANTIBUS IN IMPERIO
S.C.M. FRANC. IN PALATINATV
SE. CAROLVS TEODORVS

Übersetzung:

Im Jahre 1753
[wurde] dieses [Gottes-]Haus durch die Gnade Gottes zu
frommem Gebrauch der Evangelisch-Luther=
ischen vom Geld der Frommen er=
richtet, in der Regierungszeit im Reich
seiner kaiserlichen Majestät Franz [I.], in der Pfalz
seine Eminenz Carl Theodor



Gs, erstmals: 03.07.08; Stand: 27.06.21