(Zugang von der Oberhofstraße aus, Guldengasse Nr. 7)
Autor und Fotos: Hartmut Geißler
nach Krienke und eigenen Recherchen
Die kleine, abschüssige Guldengasse führt rechts zum oberen Eingang des neuen Bürgerhauses und geradeaus in den Hof eines der ältesten Großwinternheimer Gehöfte, zum Hofgut Nr. 7 von Waltmannshausen (mit mehreren Häusern).
Das Wohnhaus - bzw. mehrere aneinandergebaute Häuser - und sein Treppenturm enthalten noch spätgotische Bausubstanz. Die Baugeschichte im Einzelnen ist bisher nicht erforscht.
Schauseite ist die andere, die Westseite mit dem Treppenturm (siehe Foto oben), von dem aus man einen weiten Blick ins Selztal hat. Der Verlauf der unteren Gartenmauer (im Vordergrund des Fotos) entspricht dem Verlauf der ehemaligen Ortsmauer (Katasterplan von 1843 (StA Ing. Flur 1, Abt. B-D).
Namengebend war der Besitz durch die Adelsfamilie derer von Wald/tmannshausen (mit reformiertem Bekenntnis). Die Familie stammte nach H. Gensicke aus Waldmannshausen (16 km nordwestlich von Limburg). Zwischen 1496 und 1528 tauchen mehrere Mitglieder der Familie (Cristina, Cune und Kon) in einem Großwinternheimer und einem Ober-Ingelheimer Haderbuch auf.
Mitte des 16. Jhs. war ein Johann (Hans) von Waltmannshausen Besitzer des Gutes in Großwinternheim. Eine seiner Töchter, Margarethe, heiratete Dietrich Knebel von Katzenelnbogen, den Schultheißen in Großwinternheim.
Im Jahre 1724 (Fritschler, S. 9) wurde das mehrfach umgebaute Haus reformiertes Pfarrhaus. Von 1871 bis 1886 war es Sitz einer von dem Pfarrer Dr. Johann Georg Krumm gegründeten privaten Vorschule mit Latein, und damit Vorläufer des Alten Gymnasiums in Ober-Ingelheim.
Das Lamm mit den sieben Siegeln ist auch über dem Eingang der neuen evangelischen Kirche abgebildet, sodass man annehmen kann, dass diese Darstellung aus der Kirche stammen könnte.
Gs, erstmals: 25.02.06; Stand: 02.05.21